Smartphone Batterien – ein kleiner Guide

Smartphones sind cool! Immer schneller, immer leistungsfähiger, immer robuster, immer grösser und schöner. Die Achillesferse gibt es aber auch, selbst 10 Jahre nach der grossen Smartphone-Revolution, und befindet sich bei der Stromversorgung. Nach wie vor hält eine Smartphone Akkuladung unter starker Belastung maximal 2 Tage. Die wenigsten Geräte bieten da erheblich stärkere Akkus.

Viele Kunden berichten uns neben der kurzen Nutzungsdauer aber auch von Akkus, die nach einem halben oder ganzen Jahr nach Beschaffung des Geräts einfach nicht mehr dieselbe Leistung haben wie am Anfang. Die Lösung des Problems: Akku bei uns tauschen lassen oder Battery Bank mit rumschleppen.

Damit euch das nicht gerade passiert, hier ein kleiner Guide wie ihr die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit eures Akkus möglichst lange erhält.

Zuerst einmal müssen wir als erfahrene Reparaturfirma vorausschicken, dass wir bei vielen Kundne feststellen, dass hinsichtlich dem Akku völlig falsche Infos im Umlauf sind. Zuerst einmal ist es normal, dass Akkus eine begrenzte Lebensdauer haben. Die meisten Akkus sind auf Lithium Ionen und Lithium Polymer Basis. Lithium Akkus bieten eine höhere Leistung als Nickel Cadmium Akkus, weisen einen geringeren Memoryeffekt auf und sind leichter. Da Lithium zu den Alkalimetallen gehört, hat es entsprechend aber auch Nachteile, besonders Lithium und Wasser vertragen sich schlecht. Wer sich noch an den Chemie Unterricht in der Sekundarschule erinnert, weiss dies. Hier ein kleines Lustiges Video dazu:

Entsprechend gefährlich können Stürze mit Wasser, spitze Gegenstände in der Nähe von Akkus sein und am Schlimmsten sind Reparateure, die keine Ahnung vom Reparieren haben wie dieses Video beweist:

 

Zurück zum Thema, die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer eures Akkus hängt vor allem davon ab, wie ihr euren Akku behandelt. Dabei sind HITZE und eine ZU HOHE LADESPANNUNG die zwei grössten Feinde einer langen Lebensdauer. Die Ladespannung wird grundsätzlich durch qualitativ hochwertige Ladegeräte reguliert. Verwendet man aber schlechte Ladegeräte, die eine zu hohe Spannung an das Gerät weitergeben, wird der Akku und in manchen Fällen sogar die Platine beschädigt. Je nach Gerät macht sich das sogar auf dem Digitizer bemerkbar, wenn das Gerät eingesteckt ist und keine korrekten Eingaben mehr gemacht werden können.

Akkus werden warm, wenn sie geladen werden. Hitze hängt auch mit einem anderen Lebenszeit-Verkürzer eures Akkus zusammen: Deep Cycle Ladezyklen. Lithium Ionen Akkus funktionieren am optimalsten, wenn diese zwischen 60-80% entladen werden und dann wieder voll geladen werden. Volle Entladungen reduzieren die Lebensdauer. Die Batterie wird von ganz leer zu ganz voll geladen, ein Deep Cycle findet statt, was den Akku längerfristig schädigt. Volle Entladungen sind aufgrund der Veränderung der chemischen Komposition eines Akkus schlecht und eine längere Ladung erzeugt mehr Hitze, was mehr chemische Veränderungen verursacht. Ideal sind kurze, öftere Ladungen, umgekehrt zum gängigen Glauben von früher, dass Li-Ionen Akkus gleich zu behandeln sind wie Nickel Cadmium oder Nickel Metall Hydrid Akkus. Komischerweise erhält man sogar heute beim Elektronikanbieter immer noch die Empfehlung den Akkus zuerst vollständig zu entladen und dann wieder voll zu laden, was völliger Schwachsinn ist bei Li-Ionen und Li-Polymer Akkus.

Verkäufer und andere Laien behaupten dann, dass die sichtbare Anzeige auf dem Smartphone oder Tablet die Lebensdauer verbessert habe, dies hat aber nur mit der automatischen Kalibrierung der Batterie zu tun. Die effektive Ladung einer Batterie aber korrekt anzuzeigen, ist in der Realität gar nicht wirklich möglich. Das Gerät prognostiziert nur ungefähr wie lange das Smartphone oder Tablet wohl laufen wird, was über eine Software gesteuert wird. Wenn die kalibrierte Angabe nun also ungenau ist, ist die Batterie Angabe also auch ungenau. Eine volle Entladung führt somit meistens nur zu einer Rekalibrieung der Software, welche dann zu einer genaueren Batterieanzeige führt aber dann eigentlich nicht wirklich die Lebensdauer verbessert hat. Diese Deep Cycle Ladezyklen führen nur dazu, dass die Software genauere Angaben über die Ladung machen kann. Man erhält somit keine “gesündere” Batterie, obwohl es so scheinen mag, sondern beschädigt den Akku sogar ein wenig. Apple zum Beispiel empfiehlt seinen Kunden zeitweise das Gerät voll zu entladen. Wir gehen davon aus, dass Apple in Kauf nimmt, dass die Akkus leicht beschädigt werden, da dadurch die Batterieanzeigen kalibriert werden und dadurch weniger Kunden wegen falschen Akkuständen und somit vermeintlich defekten Geräten im Apple Store reklamieren.

Randnotiz: Mit kompletter Entladung meinen wir einen Ladepegel von 5-10%. Bei Li-Ionen Akkus bedeutet dies aber nicht, dass der Akku voll entladen wird. Wenn sich das Gerät selber ausschaltet, ist dies die interne Software, die vor einer ganzen Entladung das Gerät ausschaltet, um permanente Schäden am Akku zu vermeiden. Wird ein Li-Ionen Akku nämlich voll entladen, kann er nicht mehr geladen werden. Die Software verhindert so einen Totalschaden des Akkus.

Do’s and Don’ts:

DO’s: Oft laden, kleine Ladungen sind am besten. Die Battery an einem kühlen Ort laden. Wird das Gerät lange nicht gebraucht, ist der AKku voll zu laden.

DON’Ts: Den Akku und das gesamte Gerät keiner starken Hitze aussetzen. Nie ganz entladen. Den Akku mit einer niedrigen Ladung lange irgendwo in einer Schublade versenken.